Contentplanung für Chefs
Chefs haben scheinbar ein gemeinsames Problem: Marketing.
Wenn man sich mit anderen Unternehmer trifft, geht es oft nur darum. Alle sind hochgradig genervt vom Thema und haben die Nase gestrichen voll. Wir können das absolut nachvollziehen.
Marketing ist das, wo jemand was macht, nichts dabei rauskommt und am Ende hat es viel Geld gekostet.
Man kann das so machen, muss man aber nicht
Contentplanung für Chefs bedeutet Inhalte aus Sicht der Geschäftsführung betrachten
Natürlich ist Content erstellen nicht die Hauptarbeit von Chef und Geschäftsführung. Wenn aber die Inhalte aus deren Sicht nicht passen, ist es kein gutes Marketing. Wenn Du Dich im Marketing nicht wiederfindest, passt es nicht. Egal wie gut es objektiv ist und was anderes sagen.
Es ist Deine Firma – Mach es also zu Deinem Marketing. Steck Dein Herzblut rein!
Marketing ist nur dann gut, wenn Dein Herzblut drinsteckt. Dann findest Du Dich wieder, Du sagst, was Dir wichtig ist und um was es Dir geht.
Gehen wir das Thema Content mal komplett aus Sicht der Geschäftsführung an
Die wichtigsten Fragen drehen sich um die Ressourcen im Unternehmen. Marketing soll zum Erfolg beitragen und darf keine Kostenstelle werden. Leider ist oft das Gegenteil der Fall und das hat Gründe. Wenn Marketing nicht zum Erfolg des Unterehmens beiträgt oder Du gar nicht genau weißt, ob das so ist, dann fehlt ein ordentliches Controlling. Wenn Du Kosten reduzieren musst und zuerst beim Marketing anfängst, dann frage Dich mal warum.
Wir beschäftigen uns hier mit:
1. Wie lange dauert überhaupt die Erstellung von Content?
2. Wieviel Geld muss ich dafür ausgeben, wenn ich es auslagere?
3. Hilft es, weit voraus zu planen oder ändert sich inzwischen zuviel?
4. Wie weit im voraus kann der Chef arbeiten, denn er muss sich einbringen.
5. Wann muss man die Unterstützung von externer Seite ins Boot holen?
1. Wie lange dauert die Erstellung von Content
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Aber es gibt definitiv Grenzen nach oben, die man nur überschreitet, wenn man mit Zeit und Geld nicht weiß wohin.
a) Wie lange dauert ein Post
Wer länger als 10 Minuten für einen Post braucht, der weiß nicht was er schreiben soll oder schreibt zuviel.
b) Gekaufte Fotos verwenden ist nicht super, aber völlig ok und spart Zeit
Firmen, die nur selber gemachte Fotos verwenden, brauchen zwangsweise länger für die Contentproduktion. ABER natürlich ist der Content auch authentischer und besser passend. Eine gute Mischung ist wohl die beste Lösung.
c) Wie lange dauert es zu texten
Das ist Übungssache. Normalerweise braucht es nicht viele Sätze, die lesen eh die wenigsten. Wenn Du hier ein Problem hast, dann kann das jemand von extern übernehmen. Wenn allerdings das Lektorat von Deiner Seite lange dauert, dann schreibs lieber gleich selber.
d) Der größte Zeitkiller: Perfektion
Im Social Media reicht eine Perfektion von 80%. Mach bitte nicht den Fehler und prüfe alles bis zum letzten durch. Bei Printprodukten ist das anders, hier kannst Du nichts löschen und kurz umbauen. Hier musst Du genau sein. Auf der Webseite ist manchmal Quantität gefragt. Zwar empfehlen wir hier sehr genau zu arbeiten, aber oft kann man „losmachen“ und dann nachbessern.
2. Wieviel Geld muss ich dafür ausgeben
Jetzt wird es viele geben, die sagen „das kann man nicht sagen“. Und ich höre schon den Aufschrei, dass wir keine Ahnung haben. Aber mal ehrlich, wenn Du nicht vorher ungefähr weißt, was läuft, wie kannst Du entscheiden, ob das funktionieren könnte? Diese ewigen 3 Montatstestphasen, die viele Anbieter machen, die habe ich dick.
Wir wollen einfach mal versuchen, einen Rahmen zu stecken, in dem Du als Chef arbeiten kannst.
Fangen wir mal klein an.
- Google Ads, pro Keyword, pro Tag 5 EUR. Das ist möglich und absolut realistisch. Wenn das Geld aufgebraucht ist, hört die Anzeige auf. Du kannst sehr schnell entscheiden, ob mehr Geld sinnvoll ist für dieses Wort oder nicht.
- Facebook und LinkedIn Ads, pro Anzeige, pro Tag 5 EUR. Das ist eher unrealistisch, da Du hier relativ wenig Steuerungsmöglichkeiten hast und die Zielgruppen recht groß wählen musst, damit es überhaupt funktioniert. Zudem ist die Konkurrenz aktuell relativ hoch, da in Zentraleuropa Facebook an Bedeutung verliert. Die Konzentration auf die, die da noch aktiv sind ist hoch.
- LinkedIn Ads, pro Anzeige pro Tag 5 EUR. Das geht gar nicht. Rechne mit 10 bis 15 EUR pro Klick. Die Budgets in LinkedIn dürfen eher höher sein. Wenn Du mit Google keine Erfahrung hast, würde ich in LinkedIn nichts machen.
- Webseiten für 1500 EUR? Naja, kann man machen, muss man nicht. Das kostenintensive an Webseiten sind ewige Diskussionen um Inhalte, nicht vorhandene Bilder und Texte. Je mehr der Kunde liefern will, um Geld zu sparen, desto höher das Risiko, dass alles ewig dauert. Wichtig wäre, dass die Zielsetzung klar ist und die Zielgruppe. Wie wird jede Zielgruppe angesprochen. Welches Wording wird verwendet. Dann kann jemanden beauftragen.
- Texte schreiben lassen kann man von Agenturen sehr günstig machen lassen. Ob Dir das gefällt? Nimm hier niemals die billigste Variante für 2 Cent pro Wort und plane ein, dass Du noch 1 Stunde pro Artikel nacharbeiten musst.
- Für Startseiten sollte man übrigens keine Texte kaufen. Das geht schief.
- Fotos machen lassen kann man vom absoluten Profi für viel Geld. Das bitte nur für die wenigen Fotos auf Teamseiten und/oder Startseiten. Der Rest muss flexibler sein und dann lohnt sich das nicht.
Alle Zahlen hier, sind Richtwerte, die je nach Branche, Region, Konkurrenz, Saison, Trends usw. usw. usw. schwanken können. Es geht auch nicht um ein Angebot, es geht um eine Hausnummer. Denn die haben viele Chefs einfach nicht.
3. Hilft es, weil voraus zu planen oder ändert sich zuviel?
Du brauchst 8 Wochen vorgeplante Inhalte und zwar fix und fertig. Das nimmt erheblich Stress raus, wenn Du 2 Wochen mal nichts tun kannst.
Wie bekommt man soviel Vorlauf hin?
Das liegt an guter Contentplanung. Du brauchst Content, der unabhängig ist von Dir und von aktuellen Ereignissen. Das ist eine Sache von Idee und Umsetzung. Aber sehr wichtig, überleg Dir etwas, was unabhängig von der Aktualität trotztdem funktionieren wird.
4. Wie weit im Voraus kann der Chef arbeiten?
Du weißt, dass Du als Chef Deinen Input liefern musst. Damit Marketing für Dich funktioniert, müssen Deine Ideen und Vorstellungen da rein. Ein Wunsch an dieser Stelle: sei möglichste genau, detailliert und emotional. Ansagen wie „wir sind Experen im Bereich der Architektur für Fabrikhallen“ ist zwar wichtig, aber nicht sehr inhaltsträchtig aus Sicht des Marketings.
Du kannst sehr weit im Voraus planen. Content ist immer eine Mischung aus Basis und Aktualität. Die Basis sollte für mindestens 60% der Inhalte sorgen. Das macht das Leben als Chef leichter. Dann hängst Du nicht so drin.
Auch wenn aus Deiner Sicht im Social Media alles wochenweise aktualisiert werden müsste… mach einen Haken dran und lebe damit, nicht ganz aktuell zu sein. Das ist im normalen Unternehmerleben nicht zu schaffen.
Und mach bitte auch einen Haken dran, dass Dir das jemand externes komplett abnehmen kann. Du bist immer involviert. Wenigstens Kontrolle und Lektorat brauchen ein paar Minuten.
5. Wann muss man Unterstützung von außen holen?
Immer dann, wenn man das Knowhow und die Zeit nicht intern zur Verfügung hat. Aber bitte sinnvoll auslagern und nicht alles. Wie Du mit einer Agentur gut zusammenarbeiten kannst, liest du hier.
Viele Unternehmen lagern das texten aus. Das ist sinnvoll, es gibt viele gute Texter. Man kann auch mischen und Portale vorschreiben lassen und selber lektorieren.
Blogartikel machen
viel Arbeit.
Hier auszulagern ist sinnvoll. Schwierig dabei ist, dass die Texter oft nicht vom Fach sind und auch nicht sein werden. Je weniger und ungenauer Du dann Input lieferst, desto schlechter wird der Text.
Fotos selber machen
ist gut möglich.
Fotos machen kann man auslagern oder mal einen Kurs besuchen, wie man die selber super hinbekommt. Das empfehle ich vielen unserer Kunden, weil Dich das flexibler macht. Wenn aktuelle Sachen passieren, dann kannst Du nicht erst einen Fotografen anrufen. Hier ist ein Link zu Ann Sophie Detje, die ein wirklich genialen Kurs dafür anbietet. Damit hast Du immer gute, passende, authentische Fotos.
An Agenturen auslagern
muss echt gut gemacht sein.
Für Social Media gibt es unzählige Agenturangebote und endlose schlecht gemachte Dinge. Das liegt oft an der Zusammenarbeit mit der Agentur. Du hast keine Zeit und keine Lust Input zu liefern? Dann macht die Agentur neutrale Postings, nichts sagende Blogs und verwendet noch neutralere Fotos.
Das Egebnis ist dann einfach zum Schreien.
Ehrlicherweise zählen Social Media Postings zu den einfachsten Dingen im Marketing. Geht was schief, löscht man sie einfach raus. Nach 3 Tagen hat die Community eh vergessen, was Du gepostet hast. Lagere für Dein wertvolles Geld lieber etwas aus, was Du wirklich nicht inhouse machen kannst und was WICHTIG ist.
Nicht nur die Vorausplanung ist wichtig, sondern auch die Umsetzung.
Alle Inhalte müssen fix und fertig gestaltet und formuliert sein.
Das Veröffentlichen an sich ist dann keine Hürde mehr.
Es gibt auch Tools, die das für Dich übernehmen. Das aktuell günstigste für Beiträge auf Facebook, Instagram und LinkedIn ist wohl Canva.
Fazit:
Contentplanung ist nicht alleinige Chefsache. Aber alles abgegeben kannst Du auch nicht. Denn dann würde es niemals DEIN Content werden. Aus Sicht des Chefs gibt es Betrachtungsweisen, die andere nicht haben.
Und genau das ist Dein Vorteil.